Für viele Domain-Reseller liegt der Fokus auf der Registrierung – dabei entsteht der nachhaltige geschäftliche Mehrwert oft erst durch die Dienste rund um die Domain. Kunden suchen nicht nur eine Adresse im Netz, sondern erwarten Sicherheit, Verlässlichkeit und einfache Verwaltung. Genau hier setzen Zusatzleistungen wie DNS-Management, WHOIS-Privacy, Domain Guard, Let’s Encrypt-Zertifikate und Anycast-DNS an. In diesem Beitrag zeigen wir, wie Du diese Dienste gezielt nutzen kannst, um Dein Angebot zu differenzieren, Kunden langfristig zu binden und Dein Umsatzpotenzial deutlich zu steigern.

DNS-Management: Die Basis für professionelle Nutzung

Ein gut zugängliches, modernes DNS-Management ist für Endkunden ein zentrales Werkzeug – sei es für die Konfiguration von Mailservern, Website-Weiterleitungen oder Verifizierungsprotokollen wie SPF, DKIM oder DMARC. Über Reseller-Plattformen wie ResellerInterface lassen sich DNS-Zonen für Domains meist direkt verwalten, teils auch via API oder durch vorkonfigurierte Templates.

Für viele Kunden ist die Möglichkeit, ihre DNS-Einträge zentral und zuverlässig zu verwalten, ein echter Mehrwert also. Reseller wiederum können diesen Service entweder standardmäßig integrieren oder in erweiterter Form als Zusatzdienst (etwa mit dynamischem DNS oder API-Zugriff) vermarkten. Gerade Geschäftskunden, Agenturen und technisch versierte Nutzer schätzen diese Kontrolle – und zahlen auch dafür.

WHOIS-Privacy: Schutz für personenbezogene Daten

Auch wenn seit Inkrafttreten der DSGVO viele WHOIS-Daten nicht mehr öffentlich einsehbar sind, ist WHOIS-Privacy in vielen TLDs (z. B. .com, .org, .net) nach wie vor relevant. Bei diesen Endungen werden – sofern nicht ausdrücklich geschützt – auch heute noch Daten des Domaininhabers veröffentlicht, insbesondere bei Registrierungen außerhalb der EU.

WHOIS-Privacy ersetzt diese Angaben durch neutrale Platzhalteradressen oder Proxy-Services und schützt so vor Spam, Identitätsmissbrauch und unerwünschter Kontaktaufnahme. Als Reseller kannst Du WHOIS-Privacy bei vielen Registraren für ca. 0,50 bis 2 € pro Jahr einkaufen. Die marktübliche Weiterverkaufspreisspanne liegt zwischen 5 und 10 € pro Jahr, was Margen von 70–90 % ermöglicht. Besonders datensensible Zielgruppen – etwa Freiberufler, Selbstständige oder NGO-Websites – nehmen diesen Dienst gern in Anspruch.

Domain Guard / Domain Safe: Schutz vor Domainverlust

Der Verlust einer Domain – sei es durch versehentlichen Transfer, Social Engineering oder böswillige Manipulation – kann für Unternehmen existenzbedrohend sein. Domain Guard (auch als „Domain Safe“, „Transfer Lock+“ oder „Registry Lock“ je nach Anbieter bekannt) bietet hier eine zusätzliche Sicherheitsebene.

Mit aktiviertem Schutzmechanismus lassen sich kritische Änderungen – wie Inhaberwechsel, Nameserveränderungen oder Transfers – nur nach ausdrücklicher Freigabe durch den Registrar umsetzen. Einige Systeme verlangen sogar eine telefonische oder manuelle Bestätigung bei Hochsicherheitsdomains. Für Kunden mit wertvollen Projekten oder Marken ist dies ein klarer Mehrwert, den sie gerne in Anspruch nehmen.

Der Dienst ist je nach TLD unterschiedlich verfügbar. In einfachen Fällen handelt es sich um einen „Registrar Lock“, der meist kostenlos ist. Höhere Sicherheitsstufen wie „Domain Safe“ kosten im Einkauf ca. 1 bis 2 € pro Jahr. Bei bestimmten TLDs wie .com oder .bank ist sogar ein Registry Lock möglich, der auf 20 bis 250 € pro Jahr kommt. Entsprechend kannst du als Reseller Verkaufspreise zwischen 10 und 300 € jährlich ansetzen – abhängig vom Schutzumfang und der Zielgruppe. Die erzielbare Marge liegt zwischen 80 und 95 %.

Besonders Unternehmen mit bekannten Marken oder hohem Onlineumsatz investieren gern in diesen Schutz – zumal ein Domainverlust oder -missbrauch teils massive finanzielle Schäden verursachen kann.

Let’s Encrypt: Kostenloses SSL – professionell eingebunden

Ein weiterer Dienst, der sich hervorragend als Zusatzleistung eignet, ist die Bereitstellung von kostenlosen SSL-Zertifikaten via Let’s Encrypt. Zwar können technisch versierte Kunden diese Zertifikate auch selbst einbinden, doch der administrative Aufwand – insbesondere die regelmäßige Erneuerung – ist für viele ein Hindernis.

Durch die automatische Integration über Deine Infrastruktur oder Dein ResellerInterface kannst Du Kunden ein einfaches „SSL inklusive“-Paket bieten. Damit erhöhst Du nicht nur die Sicherheit der Websites, sondern auch die Vertrauenswürdigkeit in den Augen der Besucher. SSL-Zertifikate sind heute ein Rankingfaktor bei Google und eine Voraussetzung für moderne Browser, die unverschlüsselte Seiten zunehmend blockieren oder warnen.

Tipp: Auch wenn Let’s Encrypt-Zertifikate kostenlos sind, lässt sich der Service rund um Einrichtung und Wartung als Premium-Dienst anbieten – z. B. als Teil eines Hosting- oder Domain-Servicepakets.

Als Reseller kannst Du diesen Dienst smart veredeln: Du bietest Let’s Encrypt-Zertifikate als „Managed SSL“ an – inklusive Einrichtung, Überwachung und Verlängerung. Der Einkaufspreis liegt faktisch bei 0 €, da Let’s Encrypt kostenlos nutzbar ist. Als professionell betreuter Dienst lässt sich dieser Service aber realistisch für 9 bis 29 € pro Jahr verkaufen – mit einer Marge von nahezu 100 %.

Gerade wenn Du Hosting oder E-Mail-Dienste anbietest, ist ein integriertes SSL-Angebot ein starkes Argument für Dein Komplettpaket.

Anycast-DNS: Globale Stabilität für jede Domain

Ein technischer, aber sehr wirkungsvoller Zusatzdienst ist die Nutzung von Anycast-DNS. Im Gegensatz zu klassischen Unicast-DNS-Systemen verteilt Anycast Anfragen über ein weltweites Netz von Knotenpunkten. Das bedeutet: DNS-Anfragen erreichen immer den geografisch nächstgelegenen Server – das erhöht die Antwortgeschwindigkeit deutlich und reduziert Ausfallzeiten.

Besonders bei international ausgerichteten Kunden, E-Commerce-Seiten oder Projekten mit hohem Traffic-Aufkommen ist Anycast ein klarer Vorteil. Die Redundanz und Lastverteilung machen die DNS-Infrastruktur robuster gegen DDoS-Angriffe und Netzwerkausfälle.

Als Reseller kannst Du Anycast-Dienste von spezialisierten Anbietern für 3 bis 12 € pro Domain und Jahr einkaufen. Die übliche Weiterverkaufsspanne liegt bei 10 bis 25 € pro Jahr, mit einer Marge von 60 bis 80 % – abhängig von Funktionsumfang und Zielgruppe.

Fazit: Zusatzdienste sind kein Beiwerk – sie sind Dein Geschäftsmodell

Im Domain-Reselling sind es nicht die Basisprodukte, die langfristig Ertrag bringen – sondern die Services rund um die Domain. Kunden legen heute Wert auf Datenschutz, Sicherheit, Verfügbarkeit und einfache Verwaltung. DNS-Management, WHOIS-Privacy, Domain Guard, SSL-Zertifikate und Anycast-DNS sind keine technischen Spielereien, sondern elementare Bausteine digitaler Infrastruktur.

Einzeldienste lassen sich gezielt verkaufen – idealerweise ergänzt Du sie jedoch zu Paketen, z. B.:

• „Sicher & Privat“-Paket für 19 €/Jahr: WHOIS-Privacy + Domain Safe + Managed SSL
• „Global Performance DNS“-Paket für 29 €/Jahr: DNS-Verwaltung + Anycast + SLA-Support

Wenn Du als Reseller aktiv damit arbeitest, kannst Du:

• Deinen Umsatz pro Kunde erhöhen,
• Deine Kundenbindung verbessern,
• und Dich vom reinen Preiswettbewerb abheben.

Der Aufwand für die Integration dieser Dienste ist oft überschaubar – besonders wenn Dein ResellerInterface moderne Schnittstellen, Templates oder Automatisierungsmöglichkeiten bietet. Der Mehrwert für Deine Kunden – und Dein Geschäft – ist dafür umso größer.