Am 11. und 12. Februar 2025 fand in Dresden die Domain Pulse 2025 statt – die wichtigste Konferenz zur Zukunft der Domainbranche im deutschsprachigen Raum. Mit über 300 Teilnehmenden versammelte sich das Who-is-Who der Domainbranche in Dresden.
Und wieder einmal wurde klar: Domains sind weit mehr als nur Adressen im Internet – sie sind die Basis für digitale Identität, Sicherheit und Innovation. Gerade in Zeiten zunehmender Cyberangriffe und rasanten technologischen Fortschritts sind Themen wie Cyberresilienz, Künstliche Intelligenz und die Zukunft der Domainindustrie relevanter denn je. Es erwarteten uns also zwei Tage voller hochkarätiger Experten, spannenden Diskussionen und einem starken Fokus auf aktuelle Herausforderungen und Chancen. Im nachfolgenden Beitrag haben wir die Highlights für Euch zusammengefasst.
Tag 1: Sicherheit, Desinformation und die Verantwortung der Branche
Der erste Tag startete mit einer hervorragenden Keynote von Linus Neumann, IT-Sicherheitsexperte und Mitglied des Chaos Computer Clubs. Sein Vortrag „Wie man ein komplettes IT-Security-Budget verballert, ohne dass Angreifer es merken“ zeigte eindrücklich, wie Unternehmen oft Unsummen in Sicherheitssysteme investieren – und trotzdem an den einfachsten Schwachstellen scheitern. Ein klarer Appell: Weniger auf Marketing-Versprechen vertrauen, sondern echte Bedrohungsanalysen durchführen und Sicherheitsmaßnahmen strategisch durchdacht umsetzen.

Ein weiteres hochaktuelles Thema war Desinformation im Netz. Markus Beckedahl, Gründer von netzpolitik.org, erklärte, welche Mechanismen hinter der Verbreitung von Fake News stecken und wie Plattformbetreiber sowie Regulierungsbehörden darauf reagieren können. Dabei wurde deutlich: Die Domainbranche trägt eine Mitverantwortung, wenn es um die Bekämpfung von gezielter Manipulation und illegaler Nutzung von Domains geht.
Manuel ‚HonkHase‘ Atug, der sich mit den Gefahren für kritische Infrastrukturen befasste, zeigte eindrucksvoll auf, wie verwundbar zentrale Systeme wie Energieversorgung, Kommunikationsnetzwerke und öffentliche Verwaltungen sind. Cyberangriffe auf solche Infrastrukturen sind längst nicht mehr nur ein theoretisches Risiko, sondern eine konkrete Bedrohung. Sein Fazit war klar: Wir müssen resilienter im Umgang mit solchen Katastrophen werden, um größtmöglichen Schaden effektiv vermeiden zu können.
Am Nachmittag standen tiefgreifende Diskussionen über die Zukunft der Internet Governance im Mittelpunkt. Den Auftakt machte Elisa Busetto, die im Rahmen ihres Vortrags „WSIS+20 and New gTLD Program: Next Round“ auf die kommenden Entwicklungen im WSIS+20-Prozess einging. Sie erläuterte, wie die nächste Runde des New gTLD-Programms die DNS-Landschaft mit neuen Top-Level-Domains, insbesondere Internationalized Domain Names (IDNs), erweitern wird. Dies stärkt die Multilingualität und ermöglicht eine stärkere Repräsentation lokaler Schriftsysteme.
Jeanette Hofmann warf in ihrem Vortrag „Desinformation in Zeiten demokratischer Erosion“ einen kritischen Blick auf Desinformation als Symptom für den Vertrauensverlust in liberale Demokratien. Sie plädierte für einen Perspektivwechsel: Anstatt soziale Netzwerke und Algorithmen als Hauptursache zu betrachten, müsse das Phänomen im größeren politischen Kontext analysiert werden.
Mit einem unterhaltsamen und dennoch tiefgründigen Ansatz führten Jorge Cancio und Wolfgang Kleinwächter durch das Thema Internet Governance: schwere Kost, leicht bekömmlich. Sie erklärten anschaulich die Bedeutung des Multistakeholder-Prinzips und beleuchteten historische sowie aktuelle weltpolitische Entwicklungen, die das Internet-Governance-Modell beeinflussen.
Den Abschluss machten Julia Pohle, Peter Koch, Irina Soeffky und Jeanette Hoffmann, die sich mit dem Spannungsfeld zwischen Multistakeholder-Governance und digitaler Souveränität auseinandersetzte.n Sie stellten kritische Fragen zur geopolitischen Dimension der Digitalpolitik und leiteten damit die anschließende Paneldiskussion ein. Unter dem Titel Was bedeutet WSIS+20 für die Zukunft der Internet Governance diskutierten die Vertreter der verschiedener Stakeholdergruppen über die Implikationen und Herausforderungen der anstehenden WSIS+20-Überprüfung. Ein zentraler Punkt war die Zukunft des Internet Governance Forums und die Weiterentwicklung des Multistakeholder-Modells in einer zunehmend fragmentierten digitalen Welt.
Tag 2: Künstliche Intelligenz und die Zukunft des digitalen Konsumenten
Der zweite Konferenztag startete mit einem spannenden Vortrag von Andreas Dengel zum Thema Künstliche Intelligenz: Taktgeber für die digitale Transformation. Er erläuterte, wie KI durch die Verfügbarkeit von Daten und Rechenkapazitäten immer mehr kognitive Aufgaben übernimmt. Besonders faszinierend war die Vorstellung konkreter Anwendungsfälle, darunter Assistenzsysteme für Montage und Wartung sowie KI-Systeme, die ihre Entscheidungen fachlich begründen. Dengel machte deutlich, warum KI eine der wichtigsten Schlüsseltechnologien unserer Zeit ist – sie erweitert unsere Fähigkeiten nicht nur physisch, sondern auch intellektuell.
Christian Stummeyer setzte das Programm mit seinem Vortrag Der digitale Konsument der Zukunft fort. Er analysierte, wie KI das Marketing revolutioniert und Unternehmen eine präzisere, automatisierte und dennoch personalisierte Kundenansprache ermöglicht. In einer Welt, in der sich Kundenbedürfnisse rasant verändern, müssen Unternehmen flexibel bleiben, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Sein Fazit: Die Zukunft des digitalen Marketings liegt in datengetriebenen, individualisierten Kundenerlebnissen.
Im Anschluss fand die Paneldiskussion „Neues aus den Registries“ mit hochkarätigen Vertretern aus der Branche statt, darunter Thomas Keller, Andreas Musielak, Richard Wein, Robert Schischka und Urs Eppenberger. Die Experten gaben spannende Einblicke in aktuelle Entwicklungen und Herausforderungen in der Domainbranche.
Hinter den Kulissen: Wiedersehen, Netzwerken und jede Menge Spaß
Natürlich war die Domain Pulse 2025 nicht nur eine Konferenz voller Fachvorträge – es war auch eine wunderbare Gelegenheit, bekannte Gesichter wiederzutreffen, spannende Gespräche zu führen und gemeinsam über neue Entwicklungen zu diskutieren.
Auch abseits der offiziellen Programmpunkte war die Atmosphäre großartig. Beim gemeinsamen Abendessen und in den Pausen gab es viel zu lachen, Anekdoten wurden ausgetauscht und neue Freundschaften geknüpft. Die Mischung aus fachlichem Austausch und entspannter Atmosphäre macht die Domain Pulse jedes Jahr zu einem ganz besonderen Event für uns. Als würde man ein riesiges Klassentreffen besuchen 😉
Unser Fazit: Wohin geht die Reise?
Die Domain Pulse 2025 hat deutlich gemacht, dass sich die Branche in einem tiefgreifenden Wandel befindet. Die Themen Sicherheit, Desinformation, Künstliche Intelligenz und Internet Governance werden die kommenden Jahre dominieren. Für uns bei ResellerInterface war es besonders spannend zu sehen, wie sich diese Entwicklungen auf unsere Arbeit und auf die Bedürfnisse unserer Kunden auswirken.
💡 Unsere Learnings: Glaube nicht alles, was eine KI generiert oder was du im Internet siehst und liest! Faktensicherheit und gesunde Skepsis sind in dieser neuen Ära unverzichtbar. Ein weiteres wichtiges Learning aus der Konferenz war die Bedeutung von Cyberresilienz. Angesichts immer raffinierterer Cyberangriffe wird es für Unternehmen zunehmend essenziell, nicht nur auf Sicherheitsvorfälle zu reagieren, sondern robuste Strukturen zu schaffen, um widerstandsfähig gegen digitale Bedrohungen zu bleiben. Und das letzte Learning: Wer wirklich stressfrei sein möchte, braucht ResellerInterface oder einen Massagestuhl – oder beides.
Wir freuen uns darauf, die Erkenntnisse von Domain Pulse 2025 in unsere Arbeit einfließen zu lassen – und euch weiterhin mit innovativen Lösungen zu unterstützen!

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